Hallo, alle Marathonis,
fast hatte ich es schon vergessen, das Gefühl, wie es war, den ersten Marathon vor mir zu haben. Ich wollte es wissen, nach vielen Krankheiten, manchen niederschmetternden ärztlichen Prognosen, vielen Krankenhausaufenthalten, ich wollte, wenn ich es schaffe mal ganz gesund zu sein, in Köln meiner Heimatstadt, na ja, fast Heimatstadt die 42 Kilometer laufen, die Strecke, die in meinem Kopf nur gesunde Menschen schaffen können und das noch bevor ich 45 Jahre alt werde.
Mit dem Laufen habe ich angefangen, da war ich schon 41ig oder auch 42ig. So genau weiß ich das gar nicht mehr. Auf jeden Fall nach Weihnachten und meinem Mann zu liebe. Er wollte anfangen zu laufen und ich wollte nicht zu Hause bleiben. Also lief ich mit und siehe da, ich fand es erholsam und schön die Natur zu sehen und zu erleben. (Ich hasse Laufbandlaufen). Meine Schuhe sind immer verschlammt und die Pfützen auf meinem Wege haben auf mich eine magische Anziehungskraft. Also ich blieb dabei und trainierte viel zu schnell und gegen meinen Körper auf, die Folge ein Jahr Ermüdungsbruch, Patellaspitzensyndrom., Muskelfaserriss und Darmentzündung und Verdacht auf Eileiterkrebs. Mein Hausarzt fragte mich nach meinem Verstand als ich um Erlaubnis bat mit der Darmentzündung zu laufen und meinte kopfschüttelnd, nach all den Jahren davor und nach diesen Krankheiten in nur einem Jahr, müsste ich doch verstehen, dass das Laufen für mich nichts wäre. Gehört habe ich es, aber geglaubt nicht. Die anderen schafften das doch auch und dann habe ich mich mit meinem Körper auseinandergesetzt, so wie ich das in meinen Rückenschulkursen und anderen KURSEN von meinen Teilnehmer auch verlange.
Einen Winter bin ich nur langsam gelaufen und habe keine einzige schnelle Einheit gemacht. Die Läufe von einer Stunde auf zwei gesteigert und dann der Test, die Winterlaufserie in Porz mit den ersten schnellen Einheiten. Ich fand mich so richtig schnell, 10 Kilometer in 48,28 Std/,km , 15 in 1,42 Std/KM und den Halbmarathon in 1,47 Std/KM.
Ich fühlte mich super und so fing ich an einmal im Monat bis Ende August einen Dreistundenlauf und drei Zweistundenläufe zu absolvieren. Einmal in der Woche lief ich nur um spazieren zu laufen, sprich ohne Zeitvorgabe und nur um mir die Natur anzusehen, ohne Musik und so. Aber einmal in der Woche gab ich Gas und ich wurde besser und besser. Schnell wurde mir klar, ich könnte versuchen den Marathon in vier Stunden zu schaffen. Ich rechnete und plante. Sprach mit den anderen Leuten aus meinem Studio und fragte meinen und Juttas Trainer, die ich im Laufe meines Studiolebens richtig fest in mein Herz geschlossen habe, was so zu beachten ist. Las Zeitungen, verschlang Bücher und begann gegen meine Uhr zu laufen.
Aber was war das, ich freute mich nicht mehr morgens AUF meine Erft, meinen Weiher zu sehen, irgendwas lief schief. Nervös wurde ich und dann bekam ich Angst krank zu werden.
Ich sprach mit einem guten Freund, der schon viele Marathons gelaufen ist und viele Ultrastrecken in seinen Beinen hat und er erzählte mir von seinem ersten Marathon, der großen Enttäuschung als er seine, übrigens eine für mich nicht erreichbare Zeit, Zielzeit nicht erreichte und anschließend gar nicht das Gefühl des Feierns hatte. Er gab mir den Tipp, laufe langsam, es ist Dein erster und genieße und feiere und lache mit den Leuten und, und …
Ich hab es gemacht, so ganz gegen meine Art, langsam und besonnen, Samba getanzt, anderen Läufern Gels abgegeben, mit den Streckenposten geredet und mit allen meinen Freunden, die ich am Wegesrand gesprochen und mit meiner Familie geklönt und das schönste war , mein großer Sohn (23 Jahre) hat mich die letzten 13 Kilometer begleitet und er war stolz auf mich und hat in seiner Wohnung meine Urkunde mit unserem Zieleinlauf hängen. Ich und mein Großer wussten, dass ich diesem Moment garantiert ganz gesund und sehr glücklich war.
Ach übrigens, die die Laufschuhe zu Hause vergessen hat, die war ich
(Anmerkung von Runners High: Dies bezieht sich auf diese Story:http://43272.dynamicboard.de/t59f20-Mein...r-Marathon.html). Aber dafür hatte ich meine Hausschuhe, ein paar Schuhe mit höherem Absatz und noch ein paar Latschen dabei.
Und als die anderen auf dem Bahnsteig lachten und mein Mann nach Hause fuhr und mir meine Schuhe holte, wusste ich, dass wird mein schönster Marathon werden. Den Mann mit dem Hammer, habe ich auch auf dem Heimweg in der Bahn getroffen. Ein älterer Mann machte so seinen Joke mit mir, als er mich total verschwitzt und überglücklich im Erftlandexpress sah. Vielen Dank an meinen Trainer, an die Jutta, die Ines, den Arnold, den Marcel, den Alexander, die Martina. Anbei auch an meine Putzfrau, die Donnerstags mich immer wieder zwischen den langen Läufen mit Bananen und zu Trinken versorgte und an den lieben Gott und, und.
Übrigens meine Zielzeit: 4:32:27