Hi Du,

Dein Kumpel hat da nicht Unrecht, es ist nicht möglich, Ergebnisse eines Tests unter Laborbedingungen einfach so auf Feldbedingungen zu übertragen.

Ein typischer Ausdauertest simuliert ja keine gleich bleibende Dauerbelastung, sondern hierbei wird ja in relativ kurzen Zeitabschnitten die Belastung erhöht. Dadurch haben einzelne Parameterwerte – insbesondere die Herzfrequenz – meist nicht die Möglichkeit (durch ein gewisses Trägheitsverhalten) sich auf die Werte einzupendeln, welche denen längerer Belastungen entsprechen würden. Jeder Messpunkt eines solchen Tests ist im Prinzip nur ein kurzer Ausschnitt, der nicht repräsentativ sein muss.

Weiterhin entsprechen die Bedingungen in geschlossenen Räumen und auf einem Ergometer ja nicht den Bedingungen draußen, wo variierende klimatische und topographische Gegebenheiten vorliegen, welche – bei gleicher Belastungsintensität – einzelne Parameterwerte bzw. das Verhältnis derer untereinander ganz erheblich verändern können.

Diese Problematik macht es unmöglich, den verschiedenen Intensitäts- bzw. Trainingszonen eindeutige und unabhängig der Rahmenbedingungen geltende Parameterwerte zuzuordnen – was aber meist gemacht bzw. zu selten eindeutig klar gemacht wird.

Je gezielter man trainieren möchte, desto wichtiger ist es, sich an mehreren Parameterwerten zu orientieren, unter der Berücksichtigung der Rahmenbedingungen. Die Situation dann aber auch korrekt zu interpretieren ist nicht einfach und bedarf jahrelanger Erfahrung.

Ich hätte etwas klarer schreiben müssen.

Labortest / Laborbedingungen: In geschlossenen Räumen, getestet auf einem Ergometer

Feldtest / Feldbedingungen: Draußen in freier Natur, ohne Ergometer

Parameter (zur Trainingssteuerung): Herzfrequenz, Laktat, Watt-Leistung, Geschwindigkeit usw.....


Ein Ausdauertest im Labor auf dem Ergometer ist nicht wertlos. Der Vorteil ist, dass man hierbei eher für gleiche Testbedingungen sorgen kann, wodurch Vergleiche von mehreren Tests aussagefähiger sind.
UNd es ist nicht so, dass die dabei ermittelten Werte überhaupt nicht auf Feldbedingungen übertragbar sind, es ist halt nur nicht so einfach und man muss es relativieren. Man darf solche Werte generell nicht als Dogma nehmen sondern nur als Orientierung.

Da Du ja wohl keine sehr ambitionierten Ziele verfolgst ist es gar nicht so wichtig, ob Du die HF-Vorgaben nun auf ein paar Schläge genau einhältst. Siehe nur zu, dass Du überwiegend im unteren Intensitätsbereich bleibst und richtig intensive Belastungen die Ausnahme sind. Dann wird alles gut.

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